Vor mehr als zehn Jahren sah Herr T. (57) seinen Cousin zuletzt. Mehr als neunhundert Kilometer mit dem eigenen Auto anreisen, das war für keinen von beiden möglich. Die regelmäßigen Besuche einer Palliativfachkraft vom Palliativstützpunkt LK Oldenburg & Delmenhorst weckten bei Herrn T. wieder den Wunsch, seinen Cousin zu sehen. Als wir von dem Wunsch erfuhren, machten wir uns an die Arbeit und sprachen mit einem unserer Piloten, der sofort sagte: „Na klar, die Challenge packen wir an.“ Bis wir verlässliches Wetter für den langen Flug hatten, verging einige Zeit. Herr T. nutzte diese und machte sich zuhause per App mit dem Fliegen eines Kleinflugzeuges vertraut. Während Herr T. übte, organisierte der Pilot das Hotel, einen Mietwagen und nahm zum Flugplatz in Steyr Kontakt auf. Endlich war es dann so weit und Herr T. erhielt die Nachricht: „Es geht los, wir fliegen morgen und bleiben über das Wochenende in Österreich, die Wetterprognose sieht gut aus.“

Pünktlich nahm das Flugzeug Kurs gen Österreich. Die Aufregung bei Herrn T. und seiner Frau war riesig. Plötzlich traten fremde Menschen in ihr Leben und schenkten ihnen diese wertvolle Zeit, nahmen die Planung in die Hand und organisierten seinen großen Wunsch. Das Wiedersehen mit seinem Cousin war herzergreifend. Beide sprachen endlich nach so vielen Jahren persönlich miteinander und konnten sich dabei in die Augen sehen. Leider verging die Zeit viel zu schnell.

Auf dem Rückflug übernahm Herr T. unter den Argusaugen des Piloten das Steuer und lenkte das Flugzeug selbst gen Norden.

„Es geht los“ – YouTube